
Welche Qualität hatte dein 2019?
In den letzten Wochen habe ich für mich persönlich, mit Kollegen und Teams, die Zeit genutzt, um das Jahr 2019 zu reflektieren. Das Jahresende ist meist sehr hektisch, viele Dinge wollen noch erledigt werden. Umso wichtiger finde ich es sich Zeit zu nehmen, Innezuhalten, neue Kraft zu schöpfen und den Fokus zu schärfen für das kommende Jahr. Einfach einmal das Geleistete wertschätzen, die Verluste betrauern und die Stärke in den Krisen, die wir gemeistert haben, anerkennen. Daher möchte ich eine Geschichte mit euch teilen, die ich zum Jahresende sehr passend und inspirierend finde:
Die Geschichte vom jungen Holzfäller
Es war einmal ein junger Mann, der nach dem Studium so schnell wie möglich Geld verdienen wollte. In Kanada, hatte man ihm erzählt, könne man als Holzfäller in kurzer Zeit sehr gutes Geld verdienen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und machte sich kurzentschlossen auf die Reise. Tatsächlich fand er dort problemlos Arbeit als Holzfäller. Das Honorar war gut und da jeder gefällte Baum bezahlt wurde, machte er sich begeistert und hochmotiviert an die Arbeit. Sein Chef gab ihm eine Axt in die Hand und bereits an seinem ersten Tag fällte er ganze zwanzig Bäume.
Sein Chef war beeindruckt. „Wenn du so weitermachst, schlägst du alle Rekorde.“ So beschloss der junge Mann das Ergebnis seiner Arbeit am nächsten Tag noch zu übertreffen. Er legte sich in der Nacht früh ins Bett und stand am nächsten Morgen noch vor allen anderen auf. Doch trotz aller Anstrengung gelang es ihm an diesem Tag nicht, mehr als fünfzehn Bäume zu fällen.
„Ich muss müde sein“, dachte er bei sich und beschloss, besser zu essen und noch früher schlafen zu gehen. Im Morgengrauen erwachte er gestärkt und wild entschlossen, heute seine Marke von zwanzig Bäumen zu übertreffen. Doch er erreichte gerade einmal die Hälfte. Am nächsten Tag fällte er nur noch sieben Bäume, am übernächsten fünf und schließlich verbrachte er seinen ganzen Tag damit, einen einzigen Baum zu fällen. Frustriert und erschöpft, setzte er sich auf den Boden. Er verstand nicht, wie seine Leistung zurückgehen konnte.
Als ein älterer Holzfäller des Weges kam und ihn fragte, ob es ihm nicht gut gehe, erzählte er von seinem Leid. Voller Mitgefühl hörte der alte Holzfäller dem jungen Mann zu und fragte schließlich: „Wann hast du denn deine Axt zum letzten Mal geschärft?“ „Die Axt geschärft?“ fragte der junge Mann überrascht. „Dazu hatte ich keine Zeit, ich war damit beschäftigt, so viele Bäume wie möglich zu fällen.“
Quelle: Storytelling-Konflikte lösen mit Herz und Verstand, Hanna Milling, Wolfgang Metzner Verlag 2016
Falls du Lust hast, dir etwas Zeit zu nehmen, das Jahr Revue passieren zu lassen, findest du hier einige Reflektionsfragen dazu:
- Welche Qualität hatte das Jahr 2019 für dich?
- Worauf bist du besonders stolz?
- Bei den Herausforderungen, die du gemeistert hast, welche Stärken haben dich dabei besonders unterstützt, was hast du aus dieser Zeit gelernt?
- Was brauche ich, um durch das nächste Jahr gestärkt hindurchzugehen?
Ich wünsche dir zauberhafte Weihnachtstage und einen tollen Start ins nächste Jahrzehnt!
Bis nächstes Jahr!
Alles Liebe Katharina
P.S. Falls du Lust hast, kreativ zu werden und für das nächste Jahrzehnt zu visionieren, kannst du dir hier meine Anleitung für ein Vision Board herunterladen.